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Großeinsatz auf der gesperrten Bundesstraße 2 zwischen Garmisch-Partenkirchen und Klais: Arbeiter müssen zahlreiche umgestürzte Bäume entfernen.
Heftiger Schneefall, Wind und umstürzende Bäume: Der erste Schnee
hat ein Verkehrschaos in Garmisch-Partenkirchen ausgelöst. Die Schüler
können sich freuen: Im gesamten Landkreis fällt der Unterricht aus.
Ein heftiger Wintereinbruch mitten im Herbst hat am Alpenrand für erhebliche Behinderungen gesorgt. Am schlimmsten traf es am Freitag den Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Unter der Last des nassen Schnees fielen viele noch laubtragende Bäume um. Es kam zu zahlreichen Verkehrsunfällen, die aber überwiegend glimpflich ausgingen.
Nach stundenlangem Schneefall verfügte das Landratsamt in Garmisch-Partenkirchen am Morgen: Alle Schulen und Kindertagesstätten im Landkreis bleiben geschlossen. Die Behörde forderte alle Einwohner auf, zu Hause zu bleiben. Umstürzende Bäume gefährdeten Fußgänger und Autofahrer. Ein Polizeisprecher warnte Autofahrer davor, auf Nebenstraßen auszuweichen. Auch er empfahl, besser zu Hause zu bleiben. Gefahrguttransporter mussten auf Parkplätzen warten, bis die Straßenverhältnisse sich besserten.
Die Bundesstraße 2 war zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald gesperrt, weil 15 umgestürzte Bäume die Fahrbahn blockierten. Auch andere Straßen im bayerischen Oberland blieben zeitweise unpassierbar, etwa die B 13 zwischen Lenggries und dem Sylvensteinspeicher (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen).
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12.000 Haushalte ohne Strom
Im Oberland fiel in etwa 12.000 Haushalten der Strom aus. Zeitweise waren mehrere Gemeinden komplett ohne Stromversorgung. Nach Angaben der Bayernwerk AG waren alle verfügbaren Kräfte im Einsatz, um die Versorgung wiederherzustellen. Es müsse aber mit weiteren Störungen gerechnet werden.Mit Sorge blickten am Morgen viele Gartenfreunde aus dem Fenster. Unter der Schneelast waren Büsche gebrochen. Nicht winterharte Pflanzen drohten zu erfrieren. Im Allgäu war die Lage weit weniger angespannt. Lediglich in den Landkreisen Ost- und Oberallgäu gab es einige wetterbedingte Unfälle, "aber nur mit Blechschaden", wie ein Polizeisprecher versicherte. Und auch dort knickten Bäume unter der Last des Schnees um.
Starker Wintereinbruch hingegen im benachbarten österreichischen Bundesland Tirol: Dort waren etwa 22.000 Haushalte ohne Strom. 50 Gemeinden vor allem im Ötztal, im Pitztal und in Imst waren nach Angaben der Tinetz-Stromnetz Tirol AG betroffen. In der Nacht war etwa in Seefeld bis zu einem halben Meter Schnee gefallen. Am Brenner blieben zahlreiche Fahrzeuge liegen, weil sie noch mit Sommerreifen ausgerüstet waren. Der Bahnverkehr in Tirol lag am Morgen komplett lahm. Schüler durften zu Hause bleiben.